Vietnamesische Schrift

Chữ Quốc Ngữ
Schrifttyp Alphabet
Sprachen Vietnamesisch
Erfinder Alexandre de Rhodes et al.
Entstehung ~1650
Verwendungszeit offiziell 1910/1945 bis heute
Verwendet in Vietnam
Offiziell in Sozialistische Republik Vietnam
Abstammung Phönizische Schrift
 → Griechisches Alphabet
  → Etruskische Schrift
   → Lateinisches Alphabet
    → Portugiesisches Alphabet
     → Chữ Quốc Ngữ
Besonderheiten Diakritische Zeichen
Unicodeblock Basic Latin + Latin-1 Supplement + Latin Extended-A + Latin Extended-B + Latin Extended Additional
Seite des Portugiesisch – Vietnamesisch – Lateinischen Wörterbuches von Alexandre de Rhodes, 1651

Das Vietnamesische Alphabet oder Chữ Quốc Ngữ (Hán Nôm 𡦂國 ‚Schrift der Landessprache'‘) ist seit 1945 offizielle Staats- und Verkehrsschrift Vietnams. Die vietnamesische Sprache (vietn.: tiếng Việt, Hán Nôm: 㗂越) ist eine tonale Sprache, die im Unterschied zum Hochchinesisch sechs Töne kennt (ähnlich wie in der kantonesischen Sprache auch mit sechs (neun) Tönen). Deren genaue und lesbare Darstellung ist schwierig. Chữ Quốc Ngữ ist eine phonetische Schrift (Lautschrift), aus deren Schreibweise sich die Aussprache sehr exakt ableiten lässt.

Quốc Ngữ (國語 ‚Landessprache‘) ist neben Việt Ngữ (越語) eine archaische Bezeichnung für die im heutigen Sprachgebrauch als tiếng Việt (㗂越) bezeichnete vietnamesische Sprache. Chữ (𡦂) bedeutet "Schrift(zeichen)". Chữ Quốc Ngữ (𡦂國語) heißt somit wörtl. "Schrift der Landessprache".

Chữ Quốc Ngữ wurde ab Mitte des 17. Jahrhunderts als lateinisches Alphabet mit Sonderzeichen und Diakritika zur tonalen Kennzeichnung entwickelt und mehrfach überarbeitet und vereinheitlicht. Sie ist die einzige verbreitete Schrift zur Notation einer tonalen Sprache, die auf dem lateinischen Alphabet basiert. Insgesamt kennt das moderne Chữ Quốc Ngữ neben lateinischen Buchstaben 134 Kombinationen aus Grundbuchstaben und diakritischen Zeichen, die der Schrift ihr typisches Erscheinungsbild geben. Silben werden stets – auch in mehrsilbigen Wörtern – separat geschrieben; Bindestriche werden nur in fremdsprachigen Wörtern genutzt. Da die Schrift nicht streng standardisiert ist, kommen in Fällen, bei denen es keine Doppeldeutigkeiten in der Aussprache gibt, uneinheitliche Schreibweisen vor.

Für die Sprachen der Minderheiten-Völker in Vietnam existieren teils eigene Schriften, so die Tai-Viet-Schrift für die Sprachen der Tai Dam und Tai Dón.


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